Umbau der Servoschläuche -
Verlegung nach unten "Big Block Style"
Nach dem Umbau vom 289er Motor auf den
351er Windsor wurde ein Problem mit den Servolenkungschläuchen
offensichtlich.
Grund: Die Leitungen zwischen Pumpe
und Steuerventil wurden bei den Smallblock Mustangs am Federdom entlang
geführt:
Bei Verwendung der originalen
Guss-Auspuffkrümmer ist ein ausreichender Abstand zwischen dem heißen Auspuff
und den sensiblen Servolenkungsschläuchen gewährleistet. Montiert man am 289er
einen Fächerkrümmer, wird es schon knapper.
Nach dem Umbau auf den wuchtigeren
351er Motor mit Fächerkrümmern ließen sich die Servoschläuche nur noch mit
Tricks und vielen Kabelbindern vom Auspuff fernhalten.
Was tun? Ford warb in den
Sechziger Jahren mit dem Slogan "The Better Idea". Und so lohnt ein
Blick in das Originalteilesortiment bei Ford: da die Mustangs ab 1967 auch mit den
so genannten "Big Block" Motoren aus der FE-Serie erhältlich waren, hatte Ford
sich bereits etwas einfallen lassen. Bei diesen Mustangs waren die
Servolenkungsschläuche ab Werk unter dem Federdom hindurch geführt.
Also besorgte ich mir Druck- und Rücklaufschläuche des 68er Mustangs mit 390er
Maschine. Beide Schläuche sind zweigeteilt, so dass man insgesamt vier
Schläuche benötigt.
Es gibt auch einen
speziellen Halter für die Führung der Leitungen unter dem Dom hnindurch, aber
ich habe die vorhandene Halterung leicht modifiziert und im Bereich der
Anlenkung des unteren Querlenkers befestigt. Dabei darauf achten, dass der
Querlenker auch in voll ausgefedertem Zustand nicht mit dem Halter bzw. seiner
Befestigungsschraube kollidiert. Ansicht von vorn:
Auf dem folgenden Bild
sieht man, dass sich die Verbindungsstellen der Schläuche in der Nähe der
Halterung befinden. Die Metallleitungen, die an das Steuerventil geschraubt
werden, mussten etwas nachgebogen werden, bis ein optimaler Sitz erreicht war.
Die Schläuche dürfen auch bei extremem Einschlagen der Lenkung nicht gedehnt
oder gequetscht werden - und ausreichend Bodenfreiheit muss ebenfalls
gewährleistet sein. Viele Servolenkungsschläuche bei den alten Mustangs
platzen oder reißen, weil beim Einbau nicht peinlich genau darauf geachtet
wurde. Wie gesagt: die Lenkung nach dem Einbau extrem nach links und nach rechts
einschlagen und dabei genauestens auf die Schläuche und die Metallrohre achten!!!
Die Leitungen von der
Servopumpe gehen nun nach unten weg und es ist reichlich Abstand zum
Fächerkrümmer vorhanden:
Die Lage der Leitungen
ist selbsterklärend. Da die Gewindegrößen am Steuerventil unterschiedlich
sind, ist hier eine Verwechslung ausgeschlossen.
Hier noch ein kleiner
Exkurs, der nichts mit dem eigentlichen "Big Block Style" Umbau zu tun
hat.
Sehr wohl verwechseln
kann man die Druckleitungen zwischen Steuerventil und Arbeitszylinder. Die
Gewinde sind gleich und die Schläuche lassen sich durchaus falsch einbauen. Die
Abbildung im Shop Manual ist derart missverständlich, dass man evtl. mit den
Leitungen die falschen Anschlüsse überbrückt. Die Folge: beim Anlassen des
Motors schlägt das Lenkrad wie von Geisterhand betätigt. Deshalb stelle
ich hier ein Bild von der richtigen Schlauchverlegung ein. Den Schlauch vom
unteren Anschluss des Arbeitszylinders zum vorderen Anschluss des Steuerventils
sollte man übrigens zuerst anschrauben, weil man nach dem Anbau der zweiten
Leitung den Schraubenschlüssel kaum noch an die Überwurfmutter am Steuerventil
ansetzen kann.
In die Servolenkung gehört übrigens dasselbe Öl, das in die Automatik
eingefüllt werden muss: ATF Typ F, entsprechend der Ford Spezifikation
M2C-33F/G, erhältlich z.B. bei Ravenol
im Online-Versand. Man benötigt für die Servo etwas mehr als einen Liter, für
die Automatik inkl. Wandler je nach Ausstattung rd. 10-11 Liter.
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