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Ford Mustang 1968 Coupé: Cowl Vents - der AngstgegnerBei allen Arbeiten sollte man nach den für den Mustang erhältlichen Handbüchern vorgehen. Hinweise zu Karosseriearbeiten an den bei allen Fahrzeugen üblichen Schwachstellen wie Bodenblech, Endspitzen oder Kofferraumböden finden Sie hier. Aber nun zu einer besonderen Schwachstelle der Ford der Sechziger Jahre. Cowl vents - das ist einer der meistgenannten Begriffe im Dr-Mustang-Forum, wenn es um die wenigen Schwachstellen der First Generation Mustangs geht. Mit diesem Begriff bezeichnet man den Frischluft- bzw. Wasserkasten unter der Windschutzscheibe. Warum ist dieser Bereich so berüchtigt?
Werfen wir einen Blick auf den Bereich. Dazu habe ich mal eben (ca. 4 Stunden Aufwand) das Windleitblech entfernt: 180 Schweißpunkte auffräsen, ein Autogenschweißgerät besorgen, da zwei Ecken hartgelötet sind usw. usw. Die Kotflügel, Scheibe etc. hatte ich natürlich schon vorher entfernt. Wichtig ist ein guter Schweißpunktfräser. Ich empfehle den von Hazet. Durch die Schlitze im Windleitblech unter der Windschutzscheibe (Pfeil 1) dringt Frischluft und Regenwasser ein. Die zylinderförmigen Bleche an den Seiten trennen das: die Frischluft wird in den Innenraum geleitet (2) und das Regenwasser läuft an diesen Zylindern vorbei in den Radkastenbereich (3). Das geht ein paar Jahre gut.
Seltsamerweise hat Ford das Abdeckblech verzinkt, aber nicht das untere Blech.
Dort ist nur ein Hauch von Grundierung aufgebracht, so dass das Regenwasser kein
Problem hat, den Bereich um die Blechzylinder in porösen blätterteigähnlichen
Rost zu verwandeln. Es gibt eine Pfusch-Reparaturmethode mit Plastikzylindern, die mit Silikon von unten eingeklebt werden, aber das hält nicht lange und packt das Problem nicht beim Kern. Besser ist eine solide Reparatur mit den bei allen Mustang-Teilehändlern erhältlichen Reparaturblechen für den Bereich! Da mein 68er sein erstes Leben in Kalifornien verbracht hat, gab es hier nur Flugrost zu sehen, so dass ich hier "leider" keine Reparatur mit Blechen zeigen kann. Ich würde diesen Bereich im Verlauf einer Vollresto allerdings immer öffnen, denn nur so ist eine gründliche Entrostung und Versiegelung möglich. Eine kurze Aktion mit der Flex-Drahtbürste und der Hand-Sandstrahlpistole später konnte ich jedenfalls nach einer Entfettung des Bereichs mit Marine-Clean die Versiegelung ( POR-15) auftragen. Ich habe es in drei Schichten gestrichen, in Abständen von ca. 2 Stunden. Das Zeug wird sehr glatt und glashart, so dass man die neue Schicht auftragen muss, bevor die alte komplett durchgetrocknet ist. POR 15 und das dazu gehörende Entfettungsmittel habe ich beim Korrosionsschutz-Depot gekauft. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich denke, dass der "Eckhard" mit diesem Bereich keine Probleme mehr haben wird. Die Scheibenwischerwellen habe ich während der Aktion an Ort und Stelle gelassen um das Abdeckblech vor dem Einschweißen daran ausrichten zu können. Falls man die Bereiche mit den Blechzylindern austauschen muss (als Reproblech erhältlich), sollte man die richtige Position der Scheibenwischerwellen immer wieder kontrollieren. So sieht der Bereich aus, nachdem ich das Abdeckblech mit 180 Schweißpunkten wieder angebracht habe und die Schweißpunkte verschliffen habe: Irgendwie nicht viel anders als vorher. Was habe ich nur in den ca. 15 Arbeitsstunden gemacht??? Von unten (Fahrerfußraum) sah das vor dem Strahlen so aus:
Hier die selbe Stelle nach dem Strahlen, Versiegeln und Lackieren: ... und der Vollständigkeit halber noch ein Blick in den Beifahrerfußraum: Die auf den Bildern erkennbare Antidröhnmasse ist übrigens spritzbare Nahtabdichtung, die mein Lackierer großflächig im Innenraum zur Schalldämmung und in den Radhäusern als Steinschlagschutz eingesetzt hat. Den Wasserkasten habe ich übrigens nicht - wie die anderen Hohlräume - mit dem Korrosionsschutzfett von Mike Sander behandelt, sondern mit Hohlraumwachs aus dem Hause Dinol. Grund: in dem Fett könnten Schmutzpartikel und Blätter festkleben und irgendwann den Abfluss des Regenwassers behindern. Nächster Schritt: Strahlen und Grundieren der Karosserieteile.
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